Kampagne Platz da!
Platzverteilung hinterfragen
Platzverteilung hinterfragen
Der Platz ist knapp. Hier wird gefahren, dort parkiert. Frei bewegen, das war gestern. Das Erfordernis, mobil zu sein, prägt unser Stadtbild und den öffentlichen Strassenraum. Die Verteilung des Strassenraums ist historisch gewachsen und weder effizient noch fair. Sie gehört unbedingt in Frage gestellt.
Parkplatzbadetuch auf Tour
Parkplatzbadetuch auf Tour
Umdenken, umgestalten, Möglichkeiten aufzeigen, zum Nachdenken anregen. Das wollen wir mit unseren Aktionen zum Platzverbrauch.
Im Sommer und Herbst ist unser Riesenbadetuch in der Grösse eines Parkfeldes an verschiedenen Orten in der Schweiz zu sehen. Mal zeigt es sich von der grauen Seite auf grüner Wiese, mal belebt es in knalligem Grün die graue Teerlandschaft.
Platz Da!
Flächeneffizienten Verkehrsmitteln den Vortritt
Platzbedarf pro Person nach Verkehrsmitteln
Quelle: Martin Randelhoff, www.zukunft-mobilitaet.net
Die Grafik illustriert den Flächenbedarf der einzelnen Verkehrsträger in Abhängigkeit ihrer Geschwindigkeit.
Ein Beispiel: Eine Person in einem stehenden Personenwagen benötigt 13,5 m2 Platz. Bei 30 km/h benötigt dieselbe Person infolge des notwendigen Sicherheitsabstands bereits rund 65 m2.
Forderungen
Verschiedene politische Entscheide und Grundlagen sorgen dafür, dass der Platz auf der Strasse gegenwärtig so ungerecht verteilt ist. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen wollen wir zur Diskussion stellen, an ihnen rütteln und sie schliesslich verändern. Beispielsweise soll der bisher für herumstehende Autos reservierte Strassenraum zum Freiraum und Ort von Begegnungen umgestaltet werden oder in der Stadt bald flächendeckend Tempo 30 Realität sein. Die Strasse soll wieder als öffentlicher Raum wahrgenommen und auch genutzt werden. Das selbstverständliche Privileg der AutofahrerInnen in der Nutzung dieses Raums – also die alltägliche Realität in Schweizer Städten – wollen wir zur Schau stellen und damit hinterfragen.
Präsentationen zum Platzverbrauch
Präsentation von Dr. Peter De Haan, Ernst Basler+Partner, Gruppenleiter Energiepolitik und Mobilität, anlässlich der Veranstaltung umverkehRt & abgefahren im März 2015
Präsentation von Fritz Kobi, Experte für Verkehrs- und Strassenplanung, anlässlich der Veranstaltung umverkehRt & abgefahren im März 2015
Sommer 2017
Löst man den Parkplatz erstmal aus seinem «natürlichen Kontext», dem Strassenraum, und platziert ihn auf der grünen Wiese, kommen seine Dimensionen noch viel eindrücklicher zur Geltung: 13 m2 grauer Asphalt im grünen Idyll wirken geradezu imposant.
Diesen Sommer provozierten umverkehR-AktivistInnen in der ganzen Schweiz , indem sie sich inmitten von Badigästen oder in der grünen Wiese mit dem Parkplatzbadetuch breitmachten.
Für einmal beanspruchten sie genau so viel Raum, wie dies ein Auto in aller Selbstverständlichkeit tagtäglich tut.
Diese Sommeraktion ist Teil der umverkehR-Kampagne zum Platzverbrauch im Verkehr.
Wir wollen die Leute ermuntern, die aktuelle Verteilung auf der Strasse zu hinterfragen.
Die gefährdetsten und gleichzeitig flächeneffizienten VerkehrsteilnehmerInnen müssen im öffentlichen Strassenraum besser berücksichtigt werden.
Park(ing) Day
Was auf 13 m2 Fläche so alles Platz findet, zeigen wird auch am diesjährigen Park(ing) Day. Der Park(ing) Day findet jährlich weltweit in über 30 Ländern und 150 Städten wie San Francisco, Kapstadt, München, Barcelona, Berlin, Salzburg oder Peking statt. Rund um den Globus gestalten engagierte Leute für einen Tag individuelle Freiräume an Orten, die sonst einzig und allein dem Abstellen von Autos dienen. Der Park(ing) Day gibt den StadtbewohnerInnen die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse und Ideen temporär direkt im öffentlichen Raum umzusetzen. umverkehR ist dieses Jahr mit Aktionen in Basel, Bern und Zürich dabei. Wenn du Lust hast mitzuwirken, kannst du dich hier anmelden und wir setzen uns mit dir in Verbindung. Mehr zum Park(ing) Day.