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Städte-Initiative Luzern: Endlich durchstarten

Dienstag, 4. Dezember 2012
Marius Wenger

Seit drei Monaten ist Stadtrat Adrian Borgula als Vorsteher der Direktion Umwelt, Verkehr und Sicherheit im Amt. Die Umweltorganisation umverkehR hat Adrian Borgula heute Morgen ein «Starter-Kit» und einen Massnahmenkatalog zur Umsetzung des Gegenvorschlags zur Städte-Initiative überreicht. Bei der Umsetzung des Gegenvorschlags wünscht sich umverkehR von Adrian Borgula ein forscheres Vorgehen. Zwei Jahre nach der Abstimmung hat die Regierung noch immer keine konkreten Massnahmen entwickelt, wie das Wachstum des Autoverkehrs gestoppt werden soll.

Stadtrat Adrian Borgula hat heute ein ungewöhnliches Geschenk erhalten. Nachdem Anfang Dezember die «Schonfrist» von drei Monaten für Amtsneulinge abgelaufen ist, hat die Umweltorganisation umverkehR dem neuen Stadtrat einen Veloanhänger mit einem «Starter-Kit» zur Umsetzung des Gegenvorschlags zur Städte-Initiative («Reglement für eine nachhaltige städtische Mobilität») übergeben. Darin befinden sich unter anderem eine Schablone für Velospuren und Verkehrsschilder für eine Begegnungszone, für eine Busspur sowie für ein Autofahrverbot. «Das Engagement des Luzerner Stadtrats zur Umsetzung des ‹Reglements für eine nachhaltige städtische Mobilität› war bisher verhalten», stellt Karin Hess von der umverkehR-Regionalgruppe Luzern bei der Übergabe fest. Auch gut zwei Jahre nach der Abstimmung gibt es keine klaren Zielvorgaben für den zukünftigen Modalsplit und keine Massnahmen, mit denen der Anteil der umweltfreundlichen Verkehrsträger erhöht werden soll. «umverkehR wünscht sich vom grünen Stadtrat Adrian Borgula ein beherzteres Vorgehen bei der Umsetzung des Gegenvorschlags», sagt Hess.

Gemäss dem im September 2010 angenommenen Gegenvorschlag zur Städte-Initiative muss der Anteil des öffentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und Veloverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen in den nächsten Jahren stetig erhöht werden. Zurzeit wird ein städtisches Gesamtverkehrskonzept erarbeitet, konkrete Massnahmen folgen aber erst in den Jahren 2014 bis 2018. Um etwas Tempo zu machen, hat umverkehR Ideen und Vorschläge gesammelt und in einem Massnahmenkatalog zusammengestellt. umverkehR fordert darin beispielsweise den Umbau des Pilatusplatzes zu einem kundenfreundlichen ÖV-Umsteigeknoten, gedeckte Veloabstellplätze an Knotenpunkten oder die Planung autofreier Entwicklungsgebiete.