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Zug statt Flug

Donnerstag, 2. Mai 2019
Silas Hobi

Voraussichtlich wird nächsten Mittwoch 8. Mai die Motion 17.3414 "Verlagerungsstrategie für Kurzstreckenflüge" im Nationalrat behandelt. Damit hat der Nationalrat die Chance zu zeigen, dass er es ernst meint in Sachen Klimaschutz. Die Organisationen umverkehR, VCS Schweiz, WWF Schweiz, die Schweizerische Energie-Stiftung (SES), die Koalition KLUG, Alliance Sud und die Klima-Allianz (mit über 70 Organisationen) empfehlen dem Nationalrat die Annahme der Motion von Thomas Hardegger (SP).

Seit Monaten hallt es durch die Schweizer Strassen: „Ufe mit dä Klimaziel, abe mit em CO2!“ Zehntausende Klimaschützende haben den bürgerlichen Parteien Lippenbekenntnisse abverlangt. Nun besteht im Nationalrat zum ersten Mal seit Beginn der Klimaproteste die Chance, den Worten Taten folgen zu lassen. Wir empfehlen dem Nationalrat, endlich ernst zu machen in Sachen Klimaschutz und die Motion 17.3414 "Verlagerungsstrategie für Kurzstreckenflüge" von Thomas Hardegger (SP) anzunehmen. „Ähnlich wie bei der Alpen-Initiative braucht es ein Verlagerungsziel der Flugreisen auf den Schienenverkehr“, erklärt Nationalrat Hardegger.

Dringender Handlungsbedarf!

Der Luftverkehr ist bereits für über 18% des menschgemachten Klimaeffekts der Schweiz verantwortlich – und die Prognosen zeigen weiter steil nach oben. Wenn nichts Konkretes unternommen wird, wird der Luftverkehr bis 2030 zum grössten Treiber des Klimaeffekts der Schweiz. Die Motion von Thomas Hardegger sieht vor, Kurzstreckenflüge zu verteuern und gleichzeitig das Bahn-Angebot attraktiver zu machen. Durch die Verlagerung von Flug auf Zug können enorme Treibhausgasemissionen eingespart und somit die negativen Auswirkungen auf die Umwelt verringert werden. Beispielsweise belastet eine Reise von Zürich nach Berlin mit dem Flugzeug das Klima gemäss WWF Schweiz dreissigmal stärker als mit dem (Nacht-)zug.

Silas Hobi, Geschäftsleiter von umverkehR: „80% der Zieldestinationen aus der Schweiz liegen in Europa und könnten klimafreundlich mit dem Zug erreicht werden.“

Patrick Hofstetter, Projektleiter Klima des WWF Schweiz: „Wer fliegt, muss auch für die effektiven Kosten aufkommen, die verursacht werden.“

Jürg Staudenmann, Leiter Klima- & Umweltpolitik bei Alliance Sud: „Mit den Erträgen könnten auch dringende Klimaschutzmassnahmen unterstützt werden, und zwar nach dem Verursacherprinzip.“

Der Zeitpunkt ist gut!

Florian Brunner, Projektleiter Fossile Energien & Klima der SES: „Die Akzeptanz einer Flugticketabgabe ist in der Bevölkerung hoch.“

Christian Lüthi, Geschäftsleiter der Klima-Allianz: „Ohne eine ambitionierte Klimapolitik, die auch die Reduktion der Flugverkehrs-Emissionen zum Ziel hat, kann die Schweiz die ratifizierten Pariser Klimaziele nicht erreichen.“

Yves Chatton, Kampagnenverantwortlicher VCS sowie Geschäftsleiter der Koalition KLUG: „Die Pariser Klimaziele wollen die Klimaerwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius und besser 1,5 Grad Celsius gegenüber vorindustriellem Zeitalter begrenzen. Dafür muss die Schweiz ihre Verkehrspolitik dringend anpassen.“

Weitere Information:

Silas Hobi, Geschäftsleiter umverkehR, 079 899 09 18, shobi@umverkehr.ch

 

Siehe Hintergrundinformationen und Grafiken in separatem Dokument

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