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Zürich hat 6600 Strassenparkplätze zu viel!

Freitag, 21. September 2018
Silas Hobi

Trotz dem politischen Auftrag zur Reduktion des Autoverkehrs, baut die Stadt Zürich das Parkplatzangebot aus. Seit 2001 hat die Anzahl öffentlich zugänglicher Parkplätze um 6600 zugenommen. Anlässlich des PARK(ing) Day fordert die verkehrspolitische Umweltorganisation umverkehR die Aufhebung dieser Anzahl Strassenparkplätze, um sichere Velorouten und lauschige Flaniermeilen zu erstellen.  

Mit der Annahme der Städte-Initiative von umverkehR wurde in der Stadt Zürcher Verfassung festgehalten, dass der Anteil des ÖV, Fuss- und Veloverkehr gegenüber 2011 bis 2021 um 10 % steigen muss. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Anteil des Autoverkehrs innerhalb von zehn Jahren um 10% sinken muss. Die Ergebnisse des Mikrozensus Mobilität 2015 zeigen, dass die Stadt Zürich auf Kurs ist. «Um das Ziel zu erreichen, braucht es aber noch mehr. Bis 2021 müssen die 6600 Strassenparkplätze aufgehoben werden» fordert Silas Hobi, Geschäftsleiter von umverkehR.

 

Parkplatz Zu- statt Abnahme

Seit dem Jahr 2000 ist der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) von 40 % auf 25 % im Jahr 2015 gesunken (Mikrozensus Mobilität). Unterdessen leben 53% der Zürcher Haushalte ohne eigenes Auto. Seit 2001 wurden in öffentlich zugänglichen Parkhäusern 10‘600 Parkplätze erstellt. Gleichzeitig wurden auf der Strasse nur 4‘000 Parkplätze aufgehoben. Somit resultiert eine Zunahme von 6‘600 Parkplätzen. Auch seit Annahme der Städte-Initiative gab es eine Zunahme von 1100 öffentlich zugänglichen Parkplätzen. «Die Parkplatzzunahme steht im Widerspruch zum Verkehrsverhalten der Stadtbevölkerung und zum Auftrag der Stadt» staunt Hobi.

 

Gewinn für die Bevölkerung

«Mit dem PARK(ing) Day möchten wir auf eine humorvolle und sympathische Weise aufzeigen, dass Parkplätze in der Stadt sinnvoller genutzt werden können», erklärt Hobi. Eine Reduktion der Strassenparkplätze leistet nämlich einen entscheidenden Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität in den Innenstädten. Es entsteht Platz für sichere Velowege, lauschige Flaniermeilen, Baumalleen und gemütliche Strassencafés. Ein wahrer Gewinn für die Bevölkerung.

 

Weitere Informationen:

Silas Hobi, Geschäftsleiter umverkehR

079 899 09 18 / shobi@umverkehr.ch

 

 

PARK(ing) Day

Der PARK(ing) Day wurde im Jahr 2005 in San Francisco von einem Kunst- und Design-Kollektiv ins Leben gerufen. Die Veranstaltungs-Idee ist so einfach wie überzeugend: Auf der Fläche eines markierten Parkfelds wird temporär ein öffentlich zugänglicher Ort geschaffen. Der PARK(ing) Day findet jährlich am dritten Freitag im September weltweit in über 30 Ländern und 150 Städten wie San Francisco, Kapstadt, München, Barcelona, Berlin, Salzburg oder Peking statt. Rund um den Globus gestalten engagierte Leute Auto-Parkplätze zu individuellen Freiräumen um.

In der Schweiz hat die verkehrspolitische Umweltorganisation umverkehR die Aktion bereits in Genf, Zürich, Basel und Bern in kleinem Rahmen durchgeführt und beispielsweise einen Parkplatz in einen gemütlichen Spielplatz verwandelt. Am Freitag 21. September 2018 sind Aktionen in Basel, Schaffhausen, St. Gallen, Lenzburg, Zürich, Lausanne und Vevey angekündigt.

 

umverkehR

umverkehR ist ein unabhängiger Verein mit rund 8000 UnterstützerInnen. Er setzt sich seit 1992 für eine zukunftsfähige Mobilität ein. Am Ursprung von umverkehR stand die Vision, den motorisierten Individualverkehr zu halbieren. Unser Hauptanliegen bleibt weiterhin, dass der Verkehr vermindert, umweltfreundlicher und platzsparender wird.

www.umverkehr.ch

PARK(ing) Day 2018